4. World Run der Wings for Life Stiftung

92,1 km im Alltags-Rollstuhl

Der Gesamtsieger beim heurigen Wings for Life World Run kommt aus Schweden und heißt Aron Anderson. Erstmalig wurde ein Rollstuhlfahrer Gesamtsieger. Der 29-Jährige startete in Dubai, wo er sich trotz hoher Temperaturen aufgrund der Strecke gute Chancen ausrechnete – und dann tatsächlich gewann. Aron Anderson war dabei mehr als fünfeinhalb Stunden unterwegs.

Der 29-jährige Sieger: Aron Anderson aus Schweden

Am World Run 2017 nahmen über 155.00 Läuferinnen und Läufer in 24 Ländern teil. Das Rennen begann weltweit zur gleichen Zeit, 13:00 MEZ. Die Stiftung Wings for Life, die es sich zum Ziel gesetzt hat, Querschnittlähmung heilbar zu machen, lud zu diesem Laufevent alle Menschen ein. Nicht Behinderte und Rollstuhlfahrer starten gemeinsam. Die Tatsache, dass sich alle Läufer „auf Augenhöhe“ begegnen, ist wahrscheinlich die große Stärke des „Wings for Life World Run“. Unser Vorstandsmitglied Philipp Nieke dazu: „Das ist für mich ein ganz zentraler Punkt, den ich total schön finde und ein Grund, warum ich seit drei Jahren an jedem World Run teilgenommen habe. Beim Laufen ist es völlig selbstverständlich, dass Rollstuhlfahrer und Läufer nebeneinander starten und gemeinsam gegen das Catcher Car kämpfen.“

Das Prinzip dieses Laufes besteht darin, dass 30 Minuten nach dem Start überall sogenannte Catcher Cars den Läufern mit steigender Geschwindigkeit nachfahren und irgendwann erreichen. Für den, der vom Catcher Car überholt wird, ist das Rennen zu Ende. Prinzipiell spielt das Siegen bei diesem Lauf eine eher untergeordnete Rolle, läuft man doch für die, die es nicht selbst können.

Ein beeindruckendes Bild vom Start beim Rathuas in Wien

Die Strecke in Österreich mit Start beim Rathaus in Wien war eine der erfolgreichsten Strecken in diesem Jahr. Österreichsieger wurde Lemawork Ketema mit 87,16 gelaufenen Kilometern. Das war auch ein persönlicher Erfolg für den Flüchtling aus Äthiopien, denn bei den bisherigen World Runs blieb er jeweils knapp unter der 8o-km-Marke.

Am Start waren aber nicht nur (Leistungs-)Sportler, sondern auch Mütter mit Kinderwägen, Schwangere und Menschen, die auf einen Rollator angewiesen sind. Dazu ein Zitat von Lemawork: „Diese Menschen sind Helden.“

Bester Rollstuhlfahrer in Österreich war unser Mitglied Daniel Kontsch. Daniel, Jahrgang 1986 ist nach einem Motorradunfall 2009 inkomplett querschnittgelähmt (TH12).
Mit 34,78 Kilometern erreichte er weltweit den 1937. Platz.

Unser Mitglied Daniel Kontsch und sein Zertifikat

Bei „Wings for Life“ gehören Rollis dazu. Ganz selbstverständlich. So wie sie Teil des Alltags sind.
Und niemand hat damit ein Problem: Inklusion ist keine Hexerei.

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