Gefunden! Ein barrierefreies Urlaubsparadies, direkt am Meer.

Ein Bericht von Mag. Marinela Vecerik

Thailand, ein riesiges Land mit rund 68 Millionen Einwohnern, gilt nicht unbedingt als „reich“ und besonders barrierefrei. Seit Jahren träumte ich immer wieder davon, den asiatischen Lebensstil, die Mentalität und die buddhistische Einstellung dieser Menschen „live“ und aus nächster Nähe zu erleben. Nach langem Suchen war meine Freude groß, eine am Meer gelegene, barrierefreie Hotelanlage gefunden zu haben, noch dazu mit einem „Rollstuhlgerecht-Zertifikat“, verliehen vom thailändischen Staat.

Bei der Anlage handelt es sich um das „Baan Khaolak Beach Resort“ in der Ortschaft Khao Lak, rund 40 Minuten Fahrzeit vom Flughafen Phuket entfernt. Die Insel Phuket und Khao Lak werden vielen noch in trauriger Erinnerung sein, waren es doch neuralgische Punkte, an denen 2004 die schreckliche Tsunamiwelle besonders stark auftrat und abertausende Einheimische und Touristen in den Tod riss.

Heute merkt man in Khao Lak von der damaligen Tragödie „fast“ gar nichts mehr. Die Küste ist quasi neu entstanden, mit kleinen Privathäusern, Geschäftslokalen, Restaurants und Hotelanlagen. Aber die Betonung liegt auf „fast“, denn vielerorts zeugen kleine Altare vom Trauer der Bevölkerung um verunglückte Familienmitglieder. Dennoch haben es die Thais durch ihre Religion und Philosophie sowie positive Lebenseinstellung geschafft „nicht zu vergessen und doch das Leben weiter zu genießen“!

      Kommen wir jetzt aber zu meinem Traumurlaub, den ich dieses Jahr gemeinsam mit meinem Mann verbrachte. Wie oft heißt es in Hotels „behindertengerecht“ und die Realität sieht anders aus. Man „vergisst“ da und dort eine Stufe oder andere Barrieren, die für RollstuhlfahrerInnen, so wie ich eine bin, unüberwindbar sind.

Im „Baan Khaolak Beach Resort“ war dies jedenfalls nicht der Fall. Im Gegenteil! Die Hotelanlage wurde von Anfang an überlegt geplant und auch für Menschen mit speziellen Bedürfnissen gebaut.

Schon einen Tag nach meiner Ankunft wurde ich vom Besitzer persönlich angesprochen und gefragt, ob denn alles passe. Sehr aufmerksam, aber kein Wunder :-), war er doch als Architekt selbst Planer seines Resorts gewesen. „Sam“ hatte an alles gedacht! Mein Rollizimmer war riesengroß und Bad und WC behindertengerecht mit Haltegriffen ausgestattet. Und auf der Terrasse fühlte ich mich, durch den Ausblick auf die vielfältige Vegetation, inmitten eines Dschungel-Camps.

      Zum Meer waren es vom Zimmer aus nur wenige Meter – vorbei am Frühstücksraum, vorbei an einigen Bungalows und durch die überschaubare, familiäre Anlage mit ihrer exotischen Pflanzenwelt.

Zum Meer waren es vom Zimmer aus nur wenige Meter – vorbei am Frühstücksraum, vorbei an einigen Bungalows und durch die überschaubare, familiäre Anlage mit ihrer exotischen Pflanzenwelt.

Ich war am Ziel. Ich war im Paradies! Links von mir der tolle Pool mit einem abgegrenzten Jacuzzi-Becken, rechts das nette Restaurant mit Bar und vor mir der goldgelbe Strand und das türkisblaue Meer – einfach märchenhaft. Ja, und „meine“ Strandliege hatte ich auch gleich entdeckt, speziell für mich mit Rollstuhlzeichen reserviert, natürlich in der 1. Reihe und der Sand mit Verlegeplatten geebnet, sodass ich problemlos zufahren konnte. Als Rollstuhlfahrerin hat man halt seine Privilegien :-). Jetzt war nur noch die Frage: Komme ich ohne zu robben ins Meer oder muss ich mich mit dem Pool begnügen, um schwimmen zu gehen? Ich konnte, denn das Hotel hat natürlich auch einen Strandrollstuhl für seine „Rolli-Gäste“ parat. Und tut man sich vielleicht alleine mit dem Umsetzen schwer, so hilft einem gerne das freundliche Personal dabei. Ja, bei „Sam“ ist alles perfekt – selbst an eine geräumige Rollstuhl-Toilette direkt beim Strand- & Poolbereich hat er gedacht.

http://www.enjoy-reisen.at/

Zweifelsfrei möchte man im Urlaub nicht nur im Hotelareal verweilen. Kein Thema, zur Flaniermeile der Ortschaft Khao Lak benötigt man keine 100 Meter. Dort gibt es alles: Nette Restaurants und Bars, Shops und Märkte, aber kein „exzentrisches Nachtleben“ (Gott sei Dank), da muss man schon nach Phuket Stadt fahren.

Thailand ist mein Lieblingsland geworden und hat Fantastisches zu bieten. Wer Land und Leute näher kennenlernen möchte, der unternimmt ganz einfach Ausflüge und Touren. Ich habe sie gemacht – viele – organisiert vom Hotel, im hauseigenen Hotelbus mit Rampe: Zu prunkvollen Tempelanlagen in den Bergen, zur „James Bond Island“ inklusive Bootstour, zum „Affenfelsen“, zu Schlangen in Mangrovenwäldern u.v.m.

2017 komme ich wieder (schon gebucht) – da steht mitunter die „Internationale Tauchlizenz“ am Programm. Diese kann man neuerdings auch im Hotel erwerben. Vielleicht sehen wir uns dort!

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