Sledge Hockey
Warum sollte ein Rollstuhlfahrer keinen Eishockeysport ausführen? Das dachten sich die Schweden in den Siebzigerjahren. Menschen mit Beeinträchtigungen der unteren Gliedmaßen setzten sie in Schlitten, um ihnen die Möglichkeit zu geben, Eishockey zu spielen.
Seit 1994 wurde diese Sportart erstmals bei den Winter-Paralympics ins offizielle Programm aufgenommen. Das Spielfeld und die Bekleidung entsprechen denen des Eishockeys. Auch die meisten Spielregeln sind gleich. Einzig die Fortbewegung unterscheidet sich, denn statt auf Schuhen gleiten die Spieler in Schlitten (Sledge) dahin. Zur Beschleunigung verwenden die Wettkämpfer zwei kurze Schläger, auf deren Ende Spikes angebracht sind. Die Dauer des Spiels beträgt drei Mal 15 Minuten reine Spielzeit.
Bei unseren deutschen Nachbarn gibt es schon seit Mitte 2000 einen regulären Ligaspielbetrieb, der vom Deutschen Rollstuhlverband organisiert wird. Bei uns in Österreich sind wir noch nicht so weit, ich denke, weil sich unsere Einwohnerzahl sehr wesentlich von der unseres Nachbarlandes unterscheidet.
Seit 1996 werden offizielle Weltmeisterschaften ausgetragen. Da erreichte das Gastgeberland Schweden in Nynäshamm unter dem Dach des Paralympischen Komitees die Goldmedaille.
Sledge-Eishockey gehört zur Königsklasse der Sportarten für Menschen mit Behinderung. Nicht nur Wettkämpfer, sondern auch Zuseher und Sponsoren sind begeistert und es ist wie beim Eishockey: Wer einmal Blut geleckt hat, den lässt dieser Sport nie mehr los!
Hier ist der Aufbau des Schlittens, des wichtigsten Gerätes der Sledge-Hockey-Spieler abgebildet.