(Text: Hermann Traxler, Fotos: Georg Steiner)
- Veranstalter: Verband der Querschnittgelähmten Österreichs
- Organisator: Manfred Schweizer
- Termin: Dienstag 13. bis Samstag 17. September 2016
- Busfahrer: Hubert Warl
- Teilnehmer: 21 Personen (11 Rolli- bzw. Scooterfahrer und 10 Beglitpersonen inkl. Fahrer)
Am Mittwoch hatten wir zuerst eine Führung durch das „Schweizer Paraplegiker-Zentrum“ (SPZ). Urs Styger, Mitarbeiter im SPZ, erläuterte uns die Entstehung des SPZ mit dem weltweit einzigartigen Leistungsnetz und führte uns durch verschiedene Bereiche – Rollstuhlabteilung, Fahrzeugumbau und Orthopädische Abteilung. Das Mittagessen nahmen wir im dortigen Selbstbedienungs-Restaurant ein.
Bereits um 13:15 Uhr fuhren wir mit dem Bus nach Luzern, um uns die Kunstsammlung der Familie Rosengart (mit Bildern von Pablo Picasso, Marc Chagall, Paul Klee, Joan Mirò etc.) anzusehen. Die Führung wurde interessant und leidenschaftlich von einer überaus kompetenten Frau geleitet. Um 19:30 Uhr gab es ein reichhaltiges Abendessen im Restaurant Aurora, das wie am Dienstag wieder sehr gut schmeckte.
Ein weiterer Höhepunkt war der Blick auf die steilste Zahnradbahn der Welt mit 48% Steigung, welche auf der anderen Seite des Berges von Alpnachstad hochfuhr. Gegen Mittag fiel dann dichter Nebel ein und verhinderte wirksam die Sicht nach unten in Richtung See. Bereits während des Mittagessens lichtete sich der Nebel aber wieder und wir konnten doch teilweise den wunderschönen Ausblick genießen. Im Rahmen der Talfahrt mit den Gondeln war die Sicht dann wieder sehr schlecht und es regnete leicht. Umso erfreulicher war dann die Ankunft bei der Talstation, wo sich die Sonne wieder blicken ließ und wir deshalb bei der Stadtführung um 15:30 Uhr in Luzern und auch bei der darauf folgenden Bootsfahrt am Vierwaldstättersee ruhiges Spätsommerwetter erlebten.
Die Stadtführung im schönen Luzern (ca. 80.000 Einwohner), das auch als Klein-Venedig bezeichnet wird, führte uns zur Kapellbrücke mit Wasserturm (die nach einem Brand wieder originalgetreu aufgebaut wurde), weiter zum Rathaus, zur Jesuitenkirche (sehr schöne Barockkirche), beim Regierungsgebäude von Luzern vorbei und anschließend in die Altstadt, vorbei am Brunnen mit der Säule am Weinmarkt. Diese Altstadt ist bereits seit 1960 eine Fußgängerzone.
Mit dem Besuch der Kirche und der Grabstätte von Jeremias Gotthelf – auf dessen Grabstein ganz treffend steht: „Wer wahrhaftig ist, der saget frei, was recht ist und ein wahrhaftiger Mund bestehet ewiglich.“ – beendeten wir die Besichtigung in Lützelfloh.
Die Führung begann am Bundesplatz beim Regierungsgebäude nahe der Schweizer Nationalbank und führte uns als erstes zum Glockenturm mit einer astronomischen Uhr und einem Glockenspiel. Das Uhrwerk besteht schon seit 1530 und der gut sichtbare Glockenschläger oben im Turm schlägt zu jeder vollen Stunde mit einem großen Hammer auf die Glocke. Nächste Station war die Kramgasse, wo sich das „Einstein-Haus“ befindet, in dem Albert Einstein als junger Mann einige Jahre wohnte. Die Kramgasse war einst das Zentrum von Bern. Weiter ging es in die Kreuzgasse und zum Berner Münster mit einer Höhe von 100,60 m. Sie ist die größte und wichtigste spätmittelalterliche Kirche der Schweiz. Baubeginn dieser anfangs katholischen Kirche war 1421, die Bauzeit betrug ca. 150 Jahre. Das Bauwerk wurde dann im Jahre 1528 von den Protestanten übernommen und fertiggestellt. Das Hauptportal der Kirche aus der Zeit der Reformation ist sehr schön ausgestaltet und mit Figurengruppen von Heiligen, guten und bösen Menschen, usw. bestückt.
Anschließend konnten wir nahe der Kirche schon einen Blick auf die Aare genießen, ehe wir in Richtung Nydeggbrücke gingen, um auf dieser die Aare zu überqueren. Auf der anderen Seite des Flusses wartete Hubert mit unserem Reisebus auf uns. Beim Überqueren dieser Brücke konnten wir als Draufgabe von oben in ein Bärengehege blicken und uns über die dortigen drei Braunbären freuen, ehe wir wieder nach Nottwil zurückfuhren.
Diese berühmte Wallfahrtskirche aus der Barockzeit ist achteckig gebaut. Im Kircheninneren wurde die Gnadenkapelle zur Schwarzen Madonna errichtet. Die Kirche enthält viele Details, eine Besonderheit ist eine Sanduhr bei der Kanzel, die dem Prediger als Hilfestellung diente (um die geplante Redezeit einhalten zu können).
Der Bau des Klosters Einsiedeln dauerte nur von 1704 bis 1735, wobei bereits im Jahre 1718 das „Kloster-Geviert“ fertiggestellt wurde. Die erste Renovierung wurde erst 1975 durchgeführt und die Benediktiner haben nun die Absicht, die Kirche alle zehn Jahre zu reinigen. Derzeit leben 51 Mönche im Kloster Einsiedeln.
Ein besonderer Dank von uns Reiseteilnehmern gilt Manfred Schweizer und seiner Gattin, die den Ablauf dieser Reise so vorbildlich geplant und vorbereitet haben.
Ein herzliches Dankeschön aber auch an unseren Busfahrer Hubert, der uns immer sicher, umsichtig, sehr gefühlvoll fahrend und vor allem in bester Laune durch diese fünf Tage gelenkt hat. Bei der Verladung der Rollstuhl- und Scooterfahrer in den Autobus half auch fast immer Manfred mit. Beide haben wie ein zusammen gespieltes Team gearbeitet.