Ferienmesse und Vienna Autoshow 2018 – Rückblick

Bericht von Heinz Gardavsky

Zwei Rollstuhlfahrer betrachten die geöffnete Motorhaube eines MercedesVom 11. bis 14. Jänner war die Vienna Autoshow in den Hallen der Messe Wien  zu bewundern. Sie ist mit dem Parallelevent Ferienmesse der größte Publikumsmagnet, den die Bundeshauptstadt zu bieten hat. Kinder bis 10 Jahre hatten in Begleitung ihrer Eltern freien Eintritt. Alle Zugänge waren behindertengerecht, also für Rollstuhlfahrer problemlos zu erreichen. Daher war der Zustrom der Besucher erwartungsgemäß bis zum letzten Tag ungebrochen.

Grüner Mercedes Coupe von AMG
Da kommt Freude auf bei AMG Fans

In den Hallen C und D waren Elektroautos, Luxuskarossen, SUV, Pickups und natürlich viele Alltagsfahrzeuge zu sehen. Der Begeisterung für teure und exklusive Autos konnte freien Lauf gelassen werden. Einmal in einem Mercedes AMG C 63 S Coupé (Preis liegt im sechsstelligen Bereich) Platz nehmen zu können, um das Feeling eines Rennfahrers in sich aufzusaugen, lockte viele Besucher an.

 

 

     

Bild von Lucas Schiessler
Lucas Schiessler
Lucas sitzt im Porsche Carrera
Gutes Gefühl im Porsche Carrera

 

 

Ich habe Lukas Schiessler aus Wien getroffen, der sich gerne teure und schnelle Auto ansieht und von ihnen fasziniert ist. Lukas sitzt im Rollstuhl und hat seine Liebe zu einem ausgestellten, feuerroten Porsche 911 Carrera entdeckt. Leider, sagt er, ist das zur Zeit nicht seine Preisklasse. Aber davon zu träumen ist ja nicht verboten. Lukas leidet seit Geburt an Spina bifida, einer Neuralrohrfehlbildung.

 

 

 

Spezialeinbauten von Kirchhoff
Einbauspezialist Kirchhoff aus Tresdorf

 

Die Firma Kirchhoff in Tresdorf beschäftigt sich mit Fahrzeugumbauten. Das sind Verlade- und Einstiegshilfen, Handbedienungen, Sitzsysteme und vieles  mehr. Begeistert hat mich das ausgestellte Fahrzeug, ein Kombi der mit einem Schwenkarm einen Rollstuhl auf Knopfdruck selbstständig von der Fahrertür aus in den Heckinnenraum verstaut und ihn wieder auslädt. Der Vorgang hat kaum eine Minute gedauert. Der Umbau dafür ist leider sehr kostenaufwändig, aber für gehbehinderte Menschen ohne Begleitperson optimal. „Unsere Kunden sind Personen, die ein Kraftfahrzeug krankheits-, alters- oder unfallbedingt nur eingeschränkt benutzen können“ ist  das Motto von Kirchhoff Mobility.

 

Offene Bustür mit Spezialeinbau von Baumgartner
Sondereinbauten von Baumgartner

 

Mit eben demselben Thema beschäftigt sich Paravan, ein deutsches Unternehmen mit einer österreichischen Vertretung: Firma Baumgartner Fahrzeugbau in Wiener Neudorf. Grenzenlose Mobilität, gepaart mit höchster, einzigartiger Technologie hat schon vielen behinderten Menschen eine bessere Lebensqualität ermöglicht. Auch hier sind die Umbauarbeiten teuer, aber durch Zuschüsse öffentlicher Hand oftmals erschwinglich. Herr Baumgartner gibt darüber gerne Auskunft und steht allen seinen Kunden beratend zur Seite.

 

 

 

BMW i8 Roadster
Elektrisch unterwegs im BMW i8 Roadster
Weisser VW I.D. Concept Car
Reines Elektromobil – der VW I.D. ein Concept Car

                 

Nicht für jedermann erschwinglich und geeignet ist der BMW i8 Roadster, aber ein Hingucker ist er allemal. Im Renault Alpine 110 sich einmal hinter das Steuer zu setzen, war vielen Besuchern ein Bedürfnis.

Interessant fand ich den sich in der Entwicklung befindlichen Volkswagen I.D., ein reines Elektroauto. Es soll 2020 in Serie gehen. Eine Reichweite von 600 Kilometern sollte geschafft werden. Die Systemleistung von 125 kW lässt ein flottes Vorankommen erahnen.

Eine Neuheit von Hyundai ist der KONA. Ein Fahrzeug mit einem sehr individuellen Design wurde ausgestellt. Er ist 4,17 m lang und sieht gut aus. Sein 88 kW oder 130 kW starker Benzindirekteinspritzmotor verspricht puren Fahrspaß. Im Sommer 2018 soll auch ein KONA Elektro mit einer Reichweite von ca. 500 Kilometern zum Verkauf angeboten werden.

Zur selben Zeit war auch die Ferienmesse mit der selben Eintrittskarte zugänglich. In Halle B konnten sich die Besucher über österreichische Reiseziele informieren. Jedes Bundesland war vertreten. In der Halle A konnte man sich über Flug- und Schiffsreisen in Ferienorte der ganzen Welt beraten lassen. Es gab Kostproben und Werbegeschenke sowie reichlich Prospekte, die Urlaubsstimmung und Fernweh hervorrufen sollten.

Die Zeit verging wie im Flug, alles zu sehen war nicht möglich. Daher frage ich mich, warum beide Veranstaltungen zum selben Zeitpunkt angesetzt werden. Aber wie auch immer, ich freue mich schon aufs nächste Jahr!

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