Der VQÖ trauert um Herbert Pichler

Herbert bei der Wahl zum Obmann-StV. bei der GV 2017 in Tobelbad

Herbert Pichler, der Präsident des Österreichischen Behindertenrates und Obmann-Stellvertreter des Verbandes der Querschnittgelähmten Österreichs, ist in den Morgenstunden des 3. April im 57. Lebensjahr tödlich verunglückt. Der 57-Jährige wurde beim Aussteigen aus seinem Auto von einem Pkw eines 33-jährigen Lenkers erfasst und so schwer verletzt, dass er noch am Unfallort starb.
„Mit Herbert Pichler verlieren wir nicht nur ein kompetentes Vorstands-mitglied, sondern auch einen guten Freund, der uns immer mit Rat und Tat zur Seite stand. Wir werden ihn sehr vermissen“, erklärt der Obmann des Verbandes der Querschnittgelähmten Österreichs, Rudolf Kravanja, der mit Herbert Pichler viele Jahre auf mehreren Ebenen erfolgreich zusammenarbeitete. 
Auch viele Vertreter der Politik und des Sozialbereiches können es nicht fassen, dass Herbert Pichler so plötzlich aus dem Leben gerissen wurde. 
„Österreich verliert einen engagierten Kämpfer für Inklusion“, zeigt sich Bundespräsident Van der Bellen tief betroffen über den schrecklichen Unfall.
„Er habe die einmalige Fähigkeit gehabt, gut vernetzt und in enger Kooperation mit vielen Entscheidungsträgern die wesentlichen Anliegen von Menschen mit Behinderungen voranzutreiben“, heißt es in einer ÖZIV-Aussendung. „Die Gemeinschaft der Menschen mit Behinderungen hat eine starke und wichtige Stimme verloren und viele von uns einen Mentor, Mitkämpfer und loyalen Freund“, ist man im Behindertenrat schockiert. Mit dem tragischen Tod von Herbert Pichler verliert Österreich eine der prägendsten Persönlichkeiten der österreichischen Behindertenpolitik“, stellt Sozialminister Rudolf Anschober fest.
Pichlers Tod hinterlasse „eine Lücke, die nicht gefüllt werden kann“, trauert Wiens Sozialstadtrat Peter Hacker (SPÖ) um einen jahrzehntelangen Weggefährten und Freund.

Über Herbert Pichler
Herbert Pichler wurde 1964 in Passau geboren. Sein Bildungsweg verlief – wie bei vielen behinderten Menschen seiner Generation – nicht geradlinig. Er besuchte zunächst eine Sonderschule, dann eine Handelsschule und nach der Handelsakademie begann er ein Jura-Studium. Er engagierte sich in Wien zunächst auf Bezirksebene für die Inklusion von Menschen mit Behinderung. Seit dem Jahr 2000 war er in der Österreichischen Arbeitsgemeinschaft für Rehabilitation (ÖAR) als Ombudsmann tätig und seit 2013 deren Vizepräsident. Im Jahr 2017 stieg er zum Präsidenten auf und benannte die Organisation in Österreichischer Behindertenrat um.
Er baute 2003 das ÖGB Chancen Nutzen Büro auf und engagierte sich als dessen Leiter speziell für die Inklusion am Arbeitsmarkt. Im Laufe der letzten Jahre hatte Herbert Pichler mit unermüdlichem Einsatz und Kompetenz zahlreiche Spitzenfunktionen im Behindertenbereich inne wie beispielsweise Präsident des ÖZIV oder die Interessenvertretung der Menschen mit Behinderungen in Wien.
Seit 2017 war er auch Obmann-Stellvertreter des Verbandes der Querschnittgelähmten Österreichs. 

Herbert gemeinsam mit Rudolf Kravanja – Obmann des VQÖ und Michael Leitner – Geschäftsführer des OÖZIV bei der 70-Jahrfeier des OÖZIV in Linz

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